OCR-D/core 2.13.0
2020-08-25T12:16:25
2020-08-25T12:27:24
—
Vl
—
— Vl —
— Vl —
gondere
Schrift
daraus
zu
machen.
LDocke
scheint
fort—-
gondere Schrift daraus zu machen. LDocke scheint fort—-
gefahren
zu
haben,
einzelne
Bemorkungen
und
Beobach—
gefahren zu haben, einzelne Bemorkungen und Beobach—
tungen
zu
derselben
niederzuschreiben,
je
nachdem
sich
tungen zu derselben niederzuschreiben, je nachdem sich
ibm
dicselben
aufdrängten.
Der
Tod
rief
ihn
im
Jahre
ibm dicselben aufdrängten. Der Tod rief ihn im Jahre
1704
ab,
bevor
die
Schrift
vollendet
war.
Somit
lagen
1704 ab, bevor die Schrift vollendet war. Somit lagen
dem
ILerausgeber
der
hinterlassenen
Schriften
nur
melr
dem ILerausgeber der hinterlassenen Schriften nur melr
oder
weniger
zusammenhängende
Pragmente
zu
dieser
oder weniger zusammenhängende Pragmente zu dieser
Schrift
vor;
manche
wiederholungen
und
Unfertigkeiten
Schrift vor; manche wiederholungen und Unfertigkeiten
finden
ihre
Erklärung
in
diesem
Umsſtande.
Trotzdem
finden ihre Erklärung in diesem Umsſtande. Trotzdem
ist
kKlar,
was
Locke
in
der
Hauptsache
wollte.
ist kKlar, was Locke in der Hauptsache wollte.
Der
Philosoph
ging
von
der
Klage
darüber
aus,
dass
Der Philosoph ging von der Klage darüber aus, dass
der
Mensch
bei
der
Leitung
seiner
Selbst
die
rechitée
der Mensch bei der Leitung seiner Selbst die rechitée
IIülfe
so
selten
bei
seinem
Verstande
sucht;
er
wollte
IIülfe so selten bei seinem Verstande sucht; er wollte
die
Thorbeit
dieser
Vernachlässigung
in
ihren
schlimmen
die Thorbeit dieser Vernachlässigung in ihren schlimmen
Folgen
für
die
Iandlung
und
Stellung
des
Menschen
im
Folgen für die Iandlung und Stellung des Menschen im
Leben
darlegen.
Besonders
auf
deren
PFeblgriſſe
in
der
Leben darlegen. Besonders auf deren PFeblgriſſe in der
Bechandlung
und
Verwendung
des
Verstandes
wies
er
hin.
Bechandlung und Verwendung des Verstandes wies er hin.
Als
ersten
Fehlgriff
rügte
cr
die
Weise
Derer,
die
über—
Als ersten Fehlgriff rügte cr die Weise Derer, die über—
haupt
ilren
cigenen
Verstand
seclten
gebrauchen,
vielmelir
haupt ilren cigenen Verstand seclten gebrauchen, vielmelir
nach
dem
Veorstande
ihrer
Eltern,
Nachbarn
odor
Vor—
nach dem Veorstande ihrer Eltern, Nachbarn odor Vor—
gesetaten
urtheilen,
um
der
Mühe
und
dorge
eigenen
gesetaten urtheilen, um der Mühe und dorge eigenen
Denkens
und
Urtheilens
überhboben
zu
sein.
Als
2weiten
Denkens und Urtheilens überhboben zu sein. Als 2weiten
Fehlgriſf
hob
er
das
häuſige
DIerbeiziehen
von
Leiden—
Fehlgriſf hob er das häuſige DIerbeiziehen von Leiden—
schaft
der
eigenen
Wünsche
oder
des
Parteigeistes
an
schaft der eigenen Wünsche oder des Parteigeistes an
Stelle
der
Vernunft
hervor.
Und
als
dritten
Fohler
be—
Stelle der Vernunft hervor. Und als dritten Fohler be—
zeichnete
exr
die
ebenfalls
nicht
seltene
Einscitigkeit
und
zeichnete exr die ebenfalls nicht seltene Einscitigkeit und
Kurzsichtigkeit
der
Verstandesbildung.
Um
diesen
Fohlern
Kurzsichtigkeit der Verstandesbildung. Um diesen Fohlern
und
den
durch
sie
herbeigeführten
Vorurtheilen,
welche
und den durch sie herbeigeführten Vorurtheilen, welche
die
Erkenntniss
der
Wahrheit
hindern,
thunlichst
vor—
die Erkenntniss der Wahrheit hindern, thunlichst vor—
zubeugen,
verlangt
Locke
mit
grossem
Nachdrucke
und
zubeugen, verlangt Locke mit grossem Nachdrucke und
mit
der
vollen
Wärmeo
eines
aufrichtigen
Wahrheitsſreundes,
mit der vollen Wärmeo eines aufrichtigen Wahrheitsſreundes,
dass
der
Mensch
sich
um
die
rechte
Bildung
und
Leitung
dass der Mensch sich um die rechte Bildung und Leitung
seines
Verstandes
die
gleiche
Mühe
geben
soll,
wie
er
seines Verstandes die gleiche Mühe geben soll, wie er
auſf
sein
leibliches
Wohlergehen
zu
verwenden
pflegt.
LEs
auſf sein leibliches Wohlergehen zu verwenden pflegt. LEs
gondere Schrift daraus zu machen. LDocke scheint fort—-
gefahren zu haben, einzelne Bemorkungen und Beobach—
tungen zu derselben niederzuschreiben, je nachdem sich
ibm dicselben aufdrängten. Der Tod rief ihn im Jahre
1704 ab, bevor die Schrift vollendet war. Somit lagen
dem ILerausgeber der hinterlassenen Schriften nur melr
oder weniger zusammenhängende Pragmente zu dieser
Schrift vor; manche wiederholungen und Unfertigkeiten
finden ihre Erklärung in diesem Umsſtande. Trotzdem
ist kKlar, was Locke in der Hauptsache wollte.
Der Philosoph ging von der Klage darüber aus, dass
der Mensch bei der Leitung seiner Selbst die rechitée
IIülfe so selten bei seinem Verstande sucht; er wollte
die Thorbeit dieser Vernachlässigung in ihren schlimmen
Folgen für die Iandlung und Stellung des Menschen im
Leben darlegen. Besonders auf deren PFeblgriſſe in der
Bechandlung und Verwendung des Verstandes wies er hin.
Als ersten Fehlgriff rügte cr die Weise Derer, die über—
haupt ilren cigenen Verstand seclten gebrauchen, vielmelir
nach dem Veorstande ihrer Eltern, Nachbarn odor Vor—
gesetaten urtheilen, um der Mühe und dorge eigenen
Denkens und Urtheilens überhboben zu sein. Als 2weiten
Fehlgriſf hob er das häuſige DIerbeiziehen von Leiden—
schaft der eigenen Wünsche oder des Parteigeistes an
Stelle der Vernunft hervor. Und als dritten Fohler be—
zeichnete exr die ebenfalls nicht seltene Einscitigkeit und
Kurzsichtigkeit der Verstandesbildung. Um diesen Fohlern
und den durch sie herbeigeführten Vorurtheilen, welche
die Erkenntniss der Wahrheit hindern, thunlichst vor—
zubeugen, verlangt Locke mit grossem Nachdrucke und
mit der vollen Wärmeo eines aufrichtigen Wahrheitsſreundes,
dass der Mensch sich um die rechte Bildung und Leitung
seines Verstandes die gleiche Mühe geben soll, wie er
auſf sein leibliches Wohlergehen zu verwenden pflegt. LEs